Kurt Schips wurde in dem Jahr geboren, in dem auch die Vorgängerorganisation des DARC, der „DASD“, gegründet wurde. Aufgrund seiner Begeisterung für die Funktechnik war natürlich klar, dass Kurt Schips dem DASD in jungen Jahren beitrat und so auch die DE-Prüfung mit DE7213 ablegte und anschließend schon 1942 seine Sende- und Empfangsprüfung für den neuen (Amateur)-Funkdienst bestand. Dies geschah zu der Zeit, als die Betätigung mit dem neuen Medium Funk unter der restriktiven Haltung der Behörden der NS-Diktatur litt und der Sendebetrieb als ‚Schwarzfunker‘ von der Regierungsform mit Zuchthaus oder Gefängnis geahndet wurde oder sogar unter Todesstrafe gestellt war.
Kurt Schips war während des Zweiten Weltkrieges einer der wenigen hundert deutschen Funkamateure, die eine Kriegsfunksendegenehmigung (KFSG) erhalten hatten. Sein damaliges Rufzeichen war D3KNN.
OM Schips leistete seinen Wehrdienst ab und geriet kurz in amerikanische Gefangenschaft.
In den Anfangsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg war OM Schips ein Gründungsmitglied des Württemberg-Badischen-Radio-Clubs (WBRC) und des legendären Samstagabend-Clubs (SAC). Weiterhin war Conny einer der maßgeblichen Initiatoren für die Schaffung unseres Amateurfunkgesetzes durch spektakuläre Aktionen gegenüber der gesetzgebenden Behörde. An der berüchtigten „Backsteinaktion“ hatte er mitgewirkt, um so der „Untermauerung des Gesetzesvorhabens“ Nachdruck zu verleihen. Als deren Folge u.a. dann das neue Amateurfunkgesetz am 14. März 1949 unterzeichnet wurde.
Sein beruflicher Werdegang gestaltete sich für OM Schips nach 1945 mit der Beendigung seiner Schulausbildung und er studierte anschließend Elektronik. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums 1952 nahm er eine Beschäftigung bei der Robert Bosch GmbH auf und durchlief verschiedene Positionen im Unternehmen. Ab 1972 wurde Kurt Schips, DL1DA, zum Mitglied der Geschäftsleitung der Robert Bosch GmbH berufen. Er stieg in der Unternehmensführung auf, bis hin zum Vorstandsmitglied des Konzerns.
Seiner Passion für den Amateurfunk hat er aber trotz der verantwortungsvollen beruflichen Aufgabe nie aus dem Blickfeld verloren. Er organisierte verschiedene Amateurfunk-Clubstationen innerhalb „seines“ Konzerns und förderte diese. Verschiedene Vorträge über die Entwicklungen des Funkwesens von den Anfängen in Deutschland bis hin zum heutigen Amateurfunkdienst brachte DL1DA den interessierten Zuhörern dar. Kein Wunder, dass diese Vorträge immer gut besucht waren, da er ja die ganzen Entwicklungsstufen persönlich über einen großen Zeitraum selber begleitet hatte.
Conny war auf den Bändern stets aktiv. Er erlangte sowohl die DXCC Honor Roll und war zudem insgesamt aus über 100 DXCCs aktiv.
Vom DARC wurde DL1DA 1954 die Goldene Ehrennadel in Anerkennung seiner Verdienste um den Amateurfunk in Deutschland verliehen. 2008 erhielt er die DARC-Ehrenmitgliedschaft für sein Lebenswerk. Seine Ehrennadel für eine 80-jährige DARC-Mitgliedschaft stand dieses Jahr zur Verleihung an.
Mit dem Tod von Kurt Schips verliert der DARC e.V. ein engagiertes Mitglied und einen der Wegbereiter für den Amateurfunkdienst in Deutschland. Seine damalige Weitsicht und seine Beharrlichkeit zu den Anfangszeiten des Amateurfunks sind aus heutiger Sicht nicht hoch genug anzuerkennen.
Wir werden uns immer des Wirkens von „Conny“ Schips erinnern. Unseren Dank für die Lebensaufgabe von DL1DA können wir nicht mit Worten ausdrücken.
Wir sprechen der Familie unser Beileid und Mitgefühl aus.
Für den DARC e.V.
Christian Entsfellner, DL3MBG
Vorsitzender des DARC e.V.