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Messe eröffnet: Weltraum und Zukunft gleichauf

„Die Innovationskraft der Funkamateure sorgt dafür, dass mit immer einfacheren Mitteln Funkverbindungen über größere Entfernungen aufgebaut werden können, als es früher der Fall war“ – mit diesen Worten eröffnete der DARC-Vorsitzende Steffen Schöppe, DL7ATE, die 40. HAM RADIO in Friedrichshafen am Bodensee. Anlässlich des diesjährigen Messemottos „Raumstationen, Satelliten, Reflexionen: Amateurfunkkontakte ins All“ richtet er den Blick der Messebesucher jedoch nicht nur ins All, sondern auch auf das irdische Geschehen.

„Die HAM RADIO 2015 hat sich das Ziel gestellt zu zeigen, dass der Amateurfunk mit technischen Neuigkeiten aufwarten kann. Ein Schwerpunkt des Vortragprogramms ist die zunehmende Digitalisierung des Amateurfunks. So nimmt sich die neu ins Leben gerufene Akademie ‚Software Defined Radio‘ den grundlegenden Funktionen unterschiedlicher Empfängerarchitekturen an“, gab der Vorsitzende als Beispiel. In die gleiche zukunftsweisende Richtung geht die neue Initiative „Future Radio“, dazu DL7ATE: „In einer Gemeinschaftsaktion des ÖVSV und DARC wollen wir die Vorstellungen der Funkamateure über zeitgemäße Funkgeräte an die Industrie übergeben. Es kann nicht sein, dass heute jedes Smartphone einfacher und besser bedienbar ist als ein Funkgerät, bei dem die Anzeige und Einstellmöglichkeit der Betriebsparameter im Jahre 1990 stehen geblieben ist.“ Mit Blick auf den Amateurfunk-Nachwuchs fasste der Vorsitzende zusammen, dass man sich auch eine gewisse Deregulierung wünscht. So sei der DARC e.V. bereit, gesellschaftliche Verantwortung zu tragen und nicht nur Funkamateure auszubilden, sondern auch die Prüfung selbst abzunehmen. Weiterhin betonte er das Engagement des Bundesverbands auf dem Gebiet der Normenarbeit, damit auch in Zukunft die Ausübung des Amateurfunkdienstes attraktiv bleibt. Anlässlich des Messemottos sprach Oliver Amend, DG6BCE, als weiterer Gastredner. Der Vize des Programms „Amateur Radio on International Space Station“ (ARISS) betonte anlässlich des Messemottos, das schon zu Zeiten des Sputnik-Satelliten großes Interesse an Funktechnik im Weltraum aufkam. ARISS wurde erst viele Jahre später gegründet „... und im Jahr 2000 gab es dann das erste QSO. All das gelingt nur mit internationalen Vereinbarungen“, so DG6BCE, „und heute haben wir mehr als 1000 Schulkontakte hinter uns.“ Schüler würden dank des ARISS-Programms einen reizvollen Zugang zu Satelliten bekommen. Zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung betraten Jurek, SP7CBG, und Pawel, SP7TEV, vom polnischen Amateurfunkverband PZK die Bühne, um sich beim Messe-Geschäftsführer Herrn Klaus Wellmann zu bedanken: Der PZK ist seit 40 Jahren auf der HAM RADIO vertreten, und die Messe sei auch besonders wichtig für die polnischen Funkamateure.  
Der Horkheimerpreis wurde in diesem Jahr übrigens nicht verliehen.

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