Gegen Spätvormittag zeigten sich die die Hallen dann gut bevölkert, und es stellte sich das bekannte Messeflair der vergangenen Jahre ein. Auf dem Flohmarkt genauso wie in der großen Messehalle war gegen Mittag stellenweise kein Durchkommen. Ein geänderter Besucherandrang infolge des Julitermins ließ sich also zumindest am Freitag nicht stichfest ausmachen. Auch thematisch gab es schon am ersten Tag viel zu erfahren. In Sachen Notfunk referierte Greg Mossop, G0DUB, über Erfahrungen in Sachen Notfunk in diversen Ländern der IARU-Region 1. Er hob die Wichtigkeit der Akzeptanz hervor, die es brauche, damit Behörden die Hilfestellung der Funkamateure anerkennen. Bei der Contestuniversity gab Tim Duffy, K3LR, den Reigen, als er über die Ethik beim Contesten berichtete. Man solle die Wettbewerbsregeln einhalten und fair auf den Bändern arbeiten. Nur so sei einerseits ein Miteinander möglich und kann andererseits der Spaßfaktor erhalten bleiben. Im DATV-Forum wurde deutlich, dass auch beim digitalen Amateurfunkfernsehen nach und nach Software-Defined-Radio-Technik einzieht. Heute schon arbeiten Funkamateure an Softwareskripten, um DVB-S-Signale per SDR-Technik nicht nur zu empfangen, sondern auch zu senden. Dass man hier kostspielige Hardware durch preiswerte und flexible Software in Teilen ersetzen kann, liegt auf der Hand. Die Wichtigkeit der SDR-Technik betonte indes Gerald Youngblood, K5SDR, in seinem Grundlagen-Vortrag. SDR sei heute Mainstream und würde von vielen Funkamateuren angewendet. Steilflankige Filter, Sprachkompression mit +2,5 dB ohne das Erzeugen von Splattern oder ein Wideband-Noiseblanker machen den Betrieb in dieser Technik interessant. Überhaupt zogen die Vorträge des 68. Bodenseetreffens am ersten Messetag viele Zuhörer an. Interessanterweise findet offenbar ein zunehmender Anteil von ihnen in englischer Sprache statt, was den internationalen Charakter der HAM RADIO einmal wieder unter Beweis stellt. In diesem Zusammenhang darf die WRTC nicht vergessen werden: Die Tombola, in diesem Jahr unter der Ägide des WRTC 2018 e.V., zog zu ihrer Hauptziehung derart viele Messebesucher ins Foyer, dass man von einer hinteren Schauposition die Aktionsbühne nur schwerlich überblicken konnte. Loskäufer identifizieren sich offenbar mit den Machern und hoffen auf einen guten Gewinn, so das Hörensagen. Um 18 Uhr schloss das Treiben des ersten Messetages, der am morgigen Samstag um 9 Uhr seine Fortsetzung finden wird.