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Neues Update zur Hochwasserkatastrophe

Das Referat Not- und Katastrophenfunk informiert zur aktuellen Situation: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden Teile Deutschlands von sehr schweren Unwettern verwüstet. Besonders schwer wurde der Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz getroffen. Mehrere tausend Rettungskräfte sind dort seit Tagen im Einsatz. In einigen Gebieten entspannt sich die Situation langsam, in anderen sind weitere Dämme gebrochen und Häuser eingestürzt. Aktuell liegt die Anzahl der Toten bei mindestens 135, wobei sich diese Zahl vermutlich noch nach oben erhöhen wird.

Auf Seiten des Amateurfunks gibt es zurzeit mehrere Aktivitäten: 

- Aus dem Landkreis Ahrweil kam eine Anfrage, ob Funkamateure beim Aufbau von Kommunikation unterstützen können. Hier hat sich eine Anzahl an Funkamateuren gemeldet und weitere Koordinierungsmaßnahmen laufen vor Ort. Aktuell sind hier keine weiteren Meldungen erforderlich. Sollte sich dies für diesen Ort oder andere Orte ändern, werden wir nochmals gesondert informieren.

 - Gestern Abend kam es noch zu einem Notruf aus dem Saarland auf einer 80m Frequenz. Dieser Notruf wurde von einer Station des niederländischen Notfunks aufgefangen und versucht zu beantworten. Nachdem dies aufgrund der Funkbedingungen nicht möglich war, wurde über die IARU R1 internen Meldewege informiert und Gruppen aus Belgien und Italien versuchten ebenfalls den Funkspruch aufzunehmen. Leider war dies keiner der Gruppen möglich. Es konnte jedoch durch uns auf telefonischem Wege Kontakt zur Familie des OM aufgenommen werden, wo jedoch keine Notlage vorlag.
 

  - Die Notfunkkoordinatoren der betroffenen Länder halten ständigen Kontakt und tauschen zeitnah Informationen aus, um ein möglichst umfängliches Lagebild zu erhalten.

Sollten über Amateurfunk Notrufe oder Hilfemeldungen aus den betroffenen Gebieten empfangen werden, so sollten diese bitte an die zuständige Polizei- oder Rettungsdienststelle weitergeleitet werden. Auch für die Suche nach vermissten Personen gibt es mittlerweile Rufnummern. Für den Bereich Koblenz  (d.h. z.B. auch den Landkreis Ahrweiler) gilt hier die Rufnummer 0800-6565651
 

Wer weitergehende Hilfe Leisten möchte, z.B. durch Spenden o.ä. kann sich z.B. auf der Seite des SWR unter https://www.swr.de/home/spenden-hotlines-hochwasser-rheinland-pfalz-102.html entsprechend informieren. Dort wurden viele Informationen bereits zusammen getragen.
 

Der DARC e.V. steht auf verschiedenen Ebenen, bereits seit mehreren Jahren, mit den zuständigen Stellen in Kontakt und wenn ein Bedarf an unserer Unterstützung besteht, so stehen unsere Ansprechpartner für eine schnelle Kontaktaufnahme zur Verfügung. In den ebenfalls betroffenen Nachbarländern Belgien und den Niederlanden stellt sich die Situation ähnlich dar. Die Amateurfunkverbände haben ebenfalls Kontakt mit den entsprechenden Behörden, es wird dort jedoch aktuell auch keine Unterstützung durch Funkamateure im Einsatzgeschehen benötigt.
 

Sofern es Hilfeersuchen vor Ort gibt, informiert uns bitte zeitnah, damit wir ebenfalls ein aktuelles Bild der Lage erhalten. Wichtig ist hier, dass alle Funkamateure die durch Gliederungen des DARC vor Ort eingesetzt werden, namentlich und mit Rufzeichen registriert werden, um eine Nachbearbeitung durchführen zu können.
 

Von der Medizin erreicht uns noch der folgende Hinweis für alle Helferinnen und Helfer, die sich gerne engagieren möchten: Wichtig ist, daß jeder Helfer einen guten Impf-Basisschutz hat. Dazu gehört eine Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten-Schutzimpfung die nicht länger als 10 Jahre zurückliegt, besser jünger als 5 Jahre für einen ausreichenden Keuchhusten-Schutz. Alle sollten möglichst gegen Hepatitis A und B wenigstens einmal geimpft sein. YLs/OMs ab dem 50ten Lebensjahr mit einer schweren Vorerkrankung sollten gegen eine Pneumonie und im letzten Jahr gegen Grippe geimpft sein. Das Gleiche gilt auch ohne Vorerkrankungen für die Gruppe ab dem 60ten Lebensjahr. Und wirklich jede/r Helfende sollte gegen COVID-19 bereits vollständig geimpft und bereit sein, ständig eine FFP2-Maske im Kontakt mit anderen Menschen zu tragen. Im Katastrophengebiet wird sich jetzt mit Sicherheit die Delta-Variante rasend verbreiten und davor sollte sich jede/r schützen. Weiterhin sollte jede Helferin und jeder Helfer ausreichende Mengen der persönlich benötigten Medikamente und sonstigen medizinischen Hilfsmittel mitführen. Vor Ort ist eine Versorgung damit nicht gewährleistet!

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