Der Amateurfunksatellit ARISSat-1 wurde kürzlich in einen Progress-41P-Transporter verladen und soll am 28. Januar zur Raumstation ISS starten. Wegen des bevorstehenden Starts des Versorgungsflugs STS-133 zur ISS wurde der Außenboardeinsatz im Weltraum auf den 16. Februar festgelegt, bei dem ARISSat-1 ausgesetzt werden soll.
Die Amateurfunkausstattung von ARISSat-1 ist reichhaltig: Der Satellit kann für simultane 2-m-FM-, CW- und BPSK-Transpondersendungen genutzt werden. Möglich wird das durch einen Software definierten Transponder. Die FM-Sendungen wiederholen zyklisch eine Sprachansage, ausgewählte Telemetriedaten, 24 internationale Grußbotschaften in 15 Sprachen und Live-SSTV-Bilder. Die BPSK-Sendungen erfolgen in einem von Phil Karn, KA9Q, entwickelten Protokoll, welche die Lesbarkeit auch bei schwachen Signalpegeln ermöglichen sollen. Eine freie Software zur Signal-Demodulation für die Soundkarte soll rechtzeitig zur Verfügung stehen. Weiterhin ist ein 16 kHz breiter Transponder für den U/V-Modus vorgesehen. Zum Laden der Batterien sind sechs Solarpaneele vorhanden. Bei fortgeschrittener Entladung soll ARISSat-1 weiterhin Daten mit geringer Sendeleistung senden, sofern der Satellit genug Sonnenlicht erhält.
ARISSat-1 ist der Nachfolger von Suitsat. Letzerer war in einem ausgedienten Raumanzug untergebracht und wurde am 3. Februar 2006 von der ISS im All ausgesetzt. Einige Monate später verglühte er in der Erdatmosphäre. Ursprünglich sollte Suitsat-2 bzw. heute ARISSat-1 ebenfalls in einem ausgemusterten Raumanzug installiert werden. Wegen Platzmangel auf der Raumstation wurde der favorisierte Raumanzug jedoch vorzeitig im All entsorgt.