Am 12. Januar fand in der DARC-Geschäftsstelle ein eintägiges Strategietreffen mit dem Titel „Begegnung möglicher elektromagnetischer Gefahren aus PLC und Co. auf den Amateurfunkempfang“ statt. Insgesamt nahmen 28 interessierte Funkamateure an der Veranstaltung teil. Vom DARC-Vorstand anwesend waren Christian Entsfellner, DL3MBG, der die Veranstaltung leitete, sowie Martin Köhler, DL1DCT, im Vorstand unter anderem zuständig für das Referat Normen. Christian Entsfellner konnte unter den Teilnehmern auch den den Amateurratssprecher Johann-Peter Ritter, DH2BAO, sowie mehrere Distriktsvorsitzende begrüßen.
In seinem Einleitungsvortrag ging Christian Entsfellner auf die Besorgnis erregende Zunahme elektromagnetischer Störungen ein. Ziel der Veranstaltung sei es deshalb, Funkamateure für die Beobachtung des elektromagnetischen Spektrums vermehrt zu sensibilisieren, um z.B. über fundierte Störungsmeldungen und über die Marktaufsicht der BNetzA das elektromagnetische Spektrum bestimmungsgemäß für den Amateurfunkdienst zu erhalten. Von anderen Funkdiensten wird erhofft, dass diese sich in gleicher Weise für ihre Frequenzbereiche einsetzen.
Thilo Kootz, DL9KCE, wissenschaftlicher Mitarbeiter des DARC e.V., stellte in seinem Vortrag zum Thema Normenentwurf prEN50561-1 am Beispiel eines handelsüblichen PLC-Modems und einer DARC-Kurzwellenstation die realen Auswirkungen auf den Kurzwellenempfang innerhalb der im Sendepegel hinreichend abgesenkten Frequenzbereiche des Amateurfunkdienstes im Vergleich mit dem nicht mehr brauchbaren Rundfunkempfang vor.
EMV-Referent Ulfried Ueberschar, DJ6AN, ging anschließend auf die Grundlagen der PLC-Technik auf der Basis der OFD-Modulation ein und erläuterte die physikalischen Ursachen der elektromagnetischen Abstrahlungen an mittels 4nec2 simulierten Stromnetzinstallationen.
Abschließend bildeten die Teilnehmer Arbeitsgruppen und vereinbarten die jeweiligen Aufgaben. Es soll erarbeitet werden, wie die Amateurfunkfrequenzen künftig noch wirkungsvoller geschützt werden können, wie politische Kontakte in DL und auf EU-Ebene gepflegt werden und die Arbeit in den Normenorganisationen gewährleistet bleibt. Spätestens während der HAM RADIO in Friedrichshafen vom 28. bis 30. Juni wollen sich die Arbeitsgruppen erneut treffen, um eine Bilanz zu ziehen.