Später hieß sie dann „Medienpanorama“, zum Schluss „Intermedia“ – allesamt ein Muss für Kurzwellenhörer und Funkamateure, da die Sendungen nicht nur einen guten Überblick über das Kurzwellengeschehen gaben und stets auf der Höhe der Zeit waren, sondern weil Wolf auch viel Nachdenkliches bot – auf seine ihm eigene kritische, aber angenehm vermittelnde Art und Weise. Wolf war auch der Gründer des gemeinnützigen Wiener Dokumentationsarchiv zur Erforschung der Geschichte des Funkwesens und der elektronischen Medien – Internationales Kuratorium QSL Collection – abgekürzt Dokufunk-Archiv. Was als QSL-Kartensammlung begann, ist heute ein beachtliches Archiv zur Geschichte des Hörfunks und des Amateurfunkdienstes, mit vielen zeitgeschichtlichen Dokumenten. Laut Wikipedia umfasst das Archiv heute etwa sechs Millionen Objekte, darunter 1500 Nachlässe, und ist damit „die weltweit größte Einrichtung mit Archivalien und Sammlungen jeder Art zur Geschichte des Funkwesens, mit den Schwerpunkten Rundfunk und Amateurfunk.“ Die Bestände sind unentgeltlich zugänglich und werden laufend ergänzt.
Weniger bei uns bekannt sein dürfte, dass Wolf in Österreich als einer der legendären literarischen Übersetzer des Landes gesehen wurde. Für diese Arbeit wurde er unter anderem mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung und dem internationalen Astrid Lindgren Translation Prize ausgezeichnet. Er übertrug Klassiker wie das „Dschungelbuch“ oder die „Abenteuer des Huckleberry Finn“.
Mit Wolf OE1WHC hat nicht nur die DX-Szene einen ihrer Großen verloren. Wolf verstarb kurz vor seinem 80. Geburtstag.
Tom Kamp, DF5JL, HF-Referent
(Foto: Rainer Englert, DF2NU)