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Zur Historie der WAE-DX-Conteste (WAEDC)

WAEDC

Am kommenden Wochenende, genau am 11. und 12. September findet der WAE DX Contest statt. Die entsprechende Ausschreibung lesen Sie in der CQ DL 8/21 auf S: 65ff. Dies hat Uwe Hansen, DL2SWR, zum Anlass genommen, einen historischen Rückblick auf den Wettbewerb zu schreiben. Seine Recherche lesen Sie im Folgenden:

Der WAE-DX-Contest ist einer der anspruchsvollsten Conteste weltweit. Der Ursprung liegt genau 85 Jahre zurück. Der damalige DASD e.V. rief 1936 anlässlich der Olympiade und seines eigenen 10-jährigen Bestehens seinen allerersten internationalen Contest aus. Bereits in den frühen Jahren des Amateurfunks wurden Aktivitätstage und Wettkämpfe organisiert, um Ausbreitungen zu testen, Verbindungsangebote zu mehren und sich mit anderen Funkamateuren zu messen. In so genannten DX-Contesten ging es um transkontinentale QSO des Ausrichterlandes mit dem Rest der Welt.

Der wohl älteste und erste DX-Contest im Jahr ist der im März stattfindende ARRL W/VE-Contest. Er wurde 1936 bereits zum achten Mal ausgerufen und lief über eine ganze Woche. Dieser erste große deutsche Wettkampf, 1936 als Deutscher Jubiläums-Contest bezeichnet und von 1937 bis 1939 fortgesetzt als Deutscher Jahres DX Contest (DJDC), bestand wie heute aus zwei Teilen – „…dem DX-QSO zwischen europäischen und Überseestationen und dem QTC-Verkehr“. Der QTC-Verkehr lief ähnlich wie heute ab, wobei Verbindungen zwischen deutschen und europäischen Stationen nur für diesen einen Zweck zählten. Diese QTCs sind dem ARRL W/VE-Contest entlehnt, wo aber hier die empfangende Kontrollnummer des Vorgängers-QSO zu übermitteln war. „CQ DJCD“ lautete der Contestanruf 1936. DX-Stationen durften auch gezielt „CQ D“ rufen. Im QSO selbst wurde eine „aus zwei dreistellige(n) Zahlen … bestehende sechsstellige Zifferngruppe“ ausgetauscht. Die erste Dreiergruppe war der damals noch real gegebene Rapport im WRT- bzw. RST-System. Die vereinfachten Contest-599 bürgerten sich erst Jahrzehnte später ein. Die zweite Dreiergruppe wies eine vom Funkamateur frei zu wählende Kontrollnummer aus, die er für den gesamten Contest beizubehalten hatte. Ab 1937 trat an diese Stelle die laufende QSO-Nummer.

Doch der Hauptunterschied zu heute lag im zeitlichen Umfang des Contests. Er fand an allen Wochenenden des Monats August jeweils von Samstag 00 GMT (ab 1937 ab 12 GMT) bis Sonntag 24 GMT statt. Und „… zwischen den gleichen Stationen (durfte) ein DX-QSO nur einmal je Wochenende und Frequenzband getätigt werden.“

Die Multiplikatorpunkte entnahm man für jedes QSO einer speziellen Entfernungstabelle, was ab 1938 durch die Anzahl der gearbeiteten Länder pro Band abgelöst wurde. Für deutsche Stationen kamen die Bänder 80, 40, 20, 10 m in Betracht. Mit dem Ziel einer besseren Bandauslastung auf 10 m, konnte für jedes QSO oberhalb von 28 100 kHz ein Zusatzpunkt berechnet werden. Auch galt es die Sendetechnik zu verbessern, denn es war formuliert: „Wer nicht über 70 % T8-Meldungen erhält, braucht gar nicht erst mitzumachen“. Beide Reglungen waren nicht neu. Sie sind vom VK/ZL-Contest 1934/35 übernommen worden.

Bereits am ersten Contest 1936 beteiligten sich über 1000 Funkamateure aus sechs Erdteilen und 68 Ländern, deren Teilnehmeranzahl sich bis 1938 noch etwas steigerte. Jedoch die Logabrechner-Quote lag da nur noch bei ca. 55 %, was leicht verständlich wird, wenn man sich in die Zeit zurückversetzt. So hielt 1936 W9TB den Rekord des längsten Logs. „… Er schrieb auf einem breiten Papierstreifen von nicht weniger als 6 m Länge.“ Um wieviel einfacher haben wir es Dank der Computertechnik doch heute!

Nach dem II. Weltkrieg fand dieser Contest im Jahre 1955 als Europäischer DX Contest (WAEDC) nun unter der Regie des DARC e.V. seine Fortführung. Jetzt aber an zwei für Telegrafie und Telefonie getrennten Wochenenden. 1974 folgte noch ein drittes Wochenende für den seit 1961 in DL erlaubten RTTY-Mode.

Quellenangabe: Die speziellen Details und die zitierten Stellen im Text entstammen den „CQ-Mitteilungen“ des DASD e.V. der Jahre 1936 bis 1939

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