FRAGEN UND ANTWORTEN ZUR MORSE-TELEGRAFIE

Schlackertaste: Der Daumen stößt eine Feder an, welche die Punkte erzeugt, der Zeigefinger tastet die Striche.

 

Morsetelegrafie (bzw. A1A-Modus, Tastfunk, oder CW-Funk) - ist das nicht total überholt?

Nicht im Amateurfunk - dort ist es eine sehr beliebte Betriebsart. Weltweit wurden im letzten Jahr 78000 Rufzeichen in CW gehört, davon etwa 5300 aus Deutschland. Verschwunden ist CW nur aus der kommerziellen Funktechnik, weil man mit anderen Methoden schneller und ohne Kosten für eine Morse-Ausbildung Nachrichten übertragen kann, Zeit ist Geld. Ebenso ist CW beim Militär einiger Länder nur noch eine Randerscheinung. Aber im Hobby geht es gerade nicht um finanziellen Gewinn. Viele behaupten, CW habe den größten Spaßfaktor überhaupt im Amateurfunk. Zudem ist bei CW der Aufwand am geringsten, auch finanziell. CW hat nur einen bedeutenden Nachteil, nämlich dass man es lernen muss. Der Begriff CW selbst bedeutet soviel wie reiner Ton (im Gegensatz zu unsauberen Tönen der Aussendungen der ersten Sender mit Funkenstrecken).

 

Morst man heutzutage nur noch mit Hilfe von Computerprogrammen?

Nein. Es ist zwar technisch einfach, Morsezeichen elektronisch zu erzeugen, doch das Dekodieren (automatische Lesen der Zeichen) funktioniert nur unter optimalen Bedingungen. Es funktioniert sogar eher schlecht als recht, weil der Morsekode kein idealer Maschinenkode ist. Nichtsdestoweniger kann man es trotzdem probieren. Siehe https://eucw.org/op/dl/a1b.html. Im normalen Betrieb verwenden nur wenige eine Tastatur zur Erzeugung von Morsezeichen, nur bei Wettbewerben (Contests) ist dies anders, dort verwenden fast alle einen PC, und zwar gleichzeitig zum Senden und zur Logbuchführung.

 

Wie lange dauert es, Morsen zu lernen?

Das hängt von vielen Faktoren ab wie Fleiß, musikalisches Talent, Lernfähigkeit, usw. In einigen Monaten bei täglichem Üben schafft es aber fast jeder so gut zu werden, CW-Verbindungen selbst abwickeln zu können.

 

Wie lernt man das?

Mit Morsekursus, im Internet, oder mit Software. Wir empfehlen die Koch-Methode, d.h. man lernt die Zeichen in normaler Geschwindigkeit, lässt aber größere Abstände zwischen Buchstaben. Man lernt erst das Hörlesen. Erst, wenn man sich an die Klangbilder der Zeichen gewöhnt hat, sollte man sich an eine Morsetaste wagen.

 

Wer kann mir mehr davon erzählen im Ortsverband Murgtal?

Im Prinzip alle, die vor 2005 eine Lizenz für Kurzwellenbetrieb hatten. Empfehlenswert ist, dass man sich an die wendet, die wirklich aktiv in CW sind (z.B. DL4GCR und DL1GBZ).

 

Ist CW nicht einfach nur eine digitale Betriebsart wie viele andere auch?

Technisch ja, denn es sind ja diskret kodierte Zeichen. Betriebstechnisch aber nein, denn CW Betrieb ist ganz anders als z.B. PSK-Betrieb. Wer seine PSK-Makros in CW über ein Digiprogramm nutzt, fällt unangenehm auf.  Ein Beispiel: Das Makro "QTH..........Gernsbach" ist in PSK durchaus akzeptabel. Verwendet man dieses Makro aber in CW, dann wird 10x das Morsezeichen für Punkt (·−·−·−) ausgegeben, was nicht nur schlecht klingt, sondern auch jeden Telegrafisten irritiert. Im CW-Betrieb ohne Rechner werden Satzzeichen ohnehin eher selten durchgegeben.

 

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