Digital? Was meint man damit?

 

Es geht um digitale Techniken, also Rechneranwendungen, die im Amateurfunk Einzug gefunden haben.

 

Der Rechner als Begleiter an der Station: Dies ist sicherlich die älteste Anwendung, alle Arten von Rechnern wurden und werden verwendet zur Verwaltung des Funkbetriebes, zum Führen von Logbüchern, zum Drucken von Etiketten von QSL-Karten, als Ersatz für Karteikarten, um sich die Namen von Leuten zu merken, zur Aufbereitung von Verbindungen für Diplome, zur Verwaltung von QSL-Karten. Auch diese Techniken werden ständig weiterentwickelt, z.B. gibt es digitale QSLs (LotW oder eQSL), auch sind moderne Logbuchprogramme mit dem Internet vernetzt. Eine ganz neue Kultur entstand durch Diplomprogramme wie SOTA, WFF oder WCA u.v.a. wo bestimmte QTH (Berggipfel, Parks, Burgen) portabel aktiviert werden und Informationen darüber im Netz verbreitet werden. DX- und andere Cluster weisen auf interessante Stationen hin. Weiterhin gibt es viel Software zur Modellierung von Antennen und Ausbreitungsbedingungen sowohl für den PC als auch über das Internet (z.B. VOACAP-Modell bezogen auf Karlsruhe).

 

Der Rechner als integrierter Teil der Station: Moderne Funkgeräte haben eine Schnittstelle zu einem Rechner, andere Geräte sind Teil der Rechner-Peripherie und können nur zusammen mit dem Rechner betrieben werden. Wieder andere basieren auf einem internen Rechner. So kann die Funkstation direkt am Computer bedient werden, z.B. wird bei Eingabe des Rufzeichens in den Rechner die Antenne automatisch in die Richtung der Gegenstation gedreht, oder ein Bandwechsel wird automatisch ins Logbuch eingetragen.

 

Hochfrequente digitale Datenübertragung: Dies sind die digitalen Betriebsarten. Meist bereitet der Rechner Signale auf mittels der Soundkarte und überträgt diese an den Sender. Umgekehrt gibt der Empfänger Signale an die Soundkarte weiter, wo diese durch den Rechner demoduliert werden. Mittlerweile gibt es sehr viele verschiedene digitale Betriebsarten, einige erlauben den Empfang sehr schwacher Signale (z.B. FT8), andere erlauben fernschriftliche Konversation (z.B. PSK31). Zudem wurden durch Digitaltechnik veraltete Systeme wie RTTY via Baudot-Code oder Hellschreiber wiederbelebt. Viele Betriebsarten sind telegrafisch (man übermittelt Texte), jedoch gibt es auch Bild- und Sprachübertragungsverfahren. Bei allen Arten der hochfrequenten Datenübertragung achten wir darauf, dass kein unbeaufsichtigter Betrieb stattfindet außerhalb der dafür reservierten Frequenzbereiche, z.B. in kHz 3590-3620, 7047-7053, siehe Bandplan, den wir als DARC-Mitglieder ohnehin grundsätzlich genau beachten.

 

Datenübertragung über das Internet: Einige Betriebsarten verwenden das Internet als Rückwärtskanal, z.B. WSPR oder Opera, d.h. Signale werden über Funk ausgestrahlt, doch deren Empfang wird über das Internet gemeldet. Sogar ein ganz traditioneller CQ-Ruf im Morsecode wird in der Regel detektiert von vernetzten Empfängern aus dem RBN (Reverse Beacon Network). Das bedeutet natürlich nicht, dass man CW-CQ-Rufe ins Blaue absetzt, um sich dann an den eigenen RBN Meldungen zu ergötzen. Wer CQ ruft, muss damit rechnen, eine Antwort zu bekommen. Eine antwortende Station sollte man nicht ignorieren.

Ferner wird das Internet genutzt für einen Teil der Übertragungsstrecke wie z.B. in Echolink. In Echolink kann auch die gesamte Übertragungsstrecke im Internet sein. Derartige QSO-Simulationen gibt es auch in CW, z.B. via CWCOM und ICW. Inwieweit solche Methoden noch "Amateurfunk" sind ist umstritten, bei Echolink darf man aber nur teilnehmen als Lizenzinhaber.

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