Alles wird gefälscht, warum nicht auch Radios? Man kann nun darüber diskutieren: Wo hört die Originalität auf und wo fängt die Fälschung an? Denn es gibt neben Weiß - dem absoluten Original - und Schwarz - der totalen Fälschung - eine breite Grauzone.
Die Grauzone fängt an bei stark restaurierten Geräten, bei denen ein größerer Teil von Elementen durch Original- oder Fremdprodukte ersetzt wurde und dies dem Interessenten verschwiegen wird. Es gibt aber auch mehr oder weniger geschickte Bastler, die ein alt wirkendes Gerät zusammenbauen und mit einem Typenschild einer alten, wirklich einmal existenten Firma versehen, das aber eigentlich zu einem ganz anderen Gerät gehört. Oder auch ein Fantasie Typenschild herstellen, wo schwer zu beweisen ist, dass es diese Firma nie gegeben hat.
Wie gesagt, die Palette ist breit und oft kann man dem Verkäufer noch nicht einmal einen Vorwurf machen, weil er fachfremd ist und aus zweiter oder dritter Hand verkauft.
Der Wunsch, an jedem beliebigen Ort Radioempfang zu haben, bestand auch während der Fahrt im Automobil. Besonders in Amerika mit seiner Mitte der zwanziger Jahre relativ hohen Motorisierungsgrad und den teilweise sehr langen Überlandstraßen wurden früh Empfangsversuche im Auto unternommen.
Dabei stellte es sich heraus, dass sonst einwandfrei funktionierende Kofferempfänger im Auto versagten. Als erstes versagte innerhalb der meist geschlossenen Stahlkarosserie der Rahmenempfang.
Sodann stellte es sich heraus, dass die mit einem Kofferempfänger erzielbare Lautstärke dem Geräuschpegel im fahrenden Auto keinesfalls gewachsen war. Eine bedeutende Erhöhung der Ausgangsleistung gelang jedoch wegen der begrenzten Kapazität der Batterien nicht. Außerdem waren Kofferempfänger den ständigen, teilweise erheblichen Erschütterungen während der Fahrt nicht gewachsen.
Wie sieht es aus bei den Amateurfunkern im Saarland?
Stimmt das Klischee: Amateurfunk ist verrauschte Unterhaltung über eine veraltet scheinende Technik?
Ein Besuch bei engagierten Funkern in Saarlouis und bei einer Amateurfunk-Ausstellung in Dillingen zeigt: Es geht dabei um Gemeinschaft, Freundschaft und sogar um Völkerverständigung.
Dieser Beitrag wurde am 14.06.2024 in der Sendung "Wir im Saarland - Saar nur!" im SR Fernsehen ausgestrahlt.
Eine DX-Expedition im Amateurfunk ist eine organisierte Reise von Funkamateuren zu entlegenen oder selten besuchten Orten, um von dort aus Funkkontakte (DX-Kontakte) herzustellen.
Diese Expeditionen zielen darauf ab, Funkamateuren weltweit die Möglichkeit zu geben, Verbindungen mit seltenen geografischen Standorten zu knüpfen, die ansonsten schwer zu erreichen sind.
DX-Expeditionen sind oft gut geplant und vorbereitet, beinhalten den Aufbau von Funkstationen vor Ort und können Tage bis Wochen dauern. Sie spielen eine wichtige Rolle im Amateurfunk, da sie die internationale Gemeinschaft verbinden und seltene Länder oder Gebiete auf den Funkbändern aktivieren.
Übersicht der Top 20 Amateurfunk DX-Expeditionen mit Angabe von Präfix, Anzahl Funkverbindungen und Kosten.
1991 veröffentlichte Martti (OH2BH) sein wunderbares Buch für alle DXer: „Where Do We Go Next?“. Seitdem wurden mehr als 12.000 Exemplare veröffentlicht und das Buch wurde schließlich in vier Sprachen übersetzt. Auf den über 300 Seiten sind viele von Marttis Geheimnissen enthalten: Wie es ist, von der Planungsphase bis zum Abschluss an einer DXpedition teilzunehmen. Was eine gute DXpedition ausmacht. Was notwendig ist, um Operatoren mit den richtigen Eigenschaften für ein erfolgreiches Team zusammenzubringen. Wie man die riesigen Pile-ups durchführt und handhabt.
Sowohl Anfänger als auch erfahrene DXer haben von dem Buch profitiert, da es viele der Orte wieder aufleben lässt, die Martti und seine Teams besucht haben. Die Leser erfahren etwas über die Erfolge der Teams und auch über die schwierigen Zeiten, als Mr. Murphy versuchte, eine erfolgreiche Reise zu vereiteln.
Nie war es so einfach wie heute!
Wer aktiv am Amateurfunkdienst teilnehmen möchte, der muss einen Befähigungsnachweis erbringen. Das ist wesentlich einfacher, als viele glauben. Alles, was benötigt wird, lernt man während der Ausbildung. Näheres dazu findest Du auf der Seite: "Leitfaden Afu-Ausbildung"
Afu-Ausbildung beim DARC OV Rheinhausen
Quelle: Funkamateur 2024-10-09
In seinem Bestreben, EME-QSOs zu tätigen, was in den 1960er- bis 1980er-Jahren eine extreme Herausforderung darstellte, entwickelte damals Ing. Olaf Oberrender, DM2CRD und später Y23RD bzw. DL2RSX, Langyagi-Antennen für das 2-m-Band. Seine dabei gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse gab er in zahlreichen Beiträgen im FUNKAMATEUR und anderen Publikationen weiter, wobei er auch mit verbreitetem Irrglauben hart ins Gericht ging.
Seine 1982er-Beitragsserie „Yagi-Antennen für den Funkamateur“ gipfelte in Konstruktionsdetails einer Sechs-Element-Richtantenne, von anderen Funkamateuren nach seinem Rufzeichen DM2CRD „CRD6“ getauft. Diese wurde seinerzeit von den Lesern des FUNKAMATEUR – nicht nur in der DDR – vielfach nachgebaut. Martin Steyer, DK7ZB, dazu im FA 10/2015: "Man muss den Hut ziehen vor diesen inzwischen 48 bzw. 33 Jahre alten Entwicklungen, die auf rein experimentellem Weg erfolgten!" (Ausführlicher ist dies in FA 10/2015, S. 1058 f. sowie FA 11/2020, S. 968, nachzulesen.)
Heute (09.10.2024) wäre der am 6. 11. 2015 verstorbene Träger der Goldenen Ehrennadel des DARC e.V. 99 Jahre alt geworden. Seine FA-Beiträge umfassen insgesamt 84 Seiten und sind digitalisiert auf CD-ROM zum Lesen am Bildschirm oder zum Selbstausdrucken erhältlich. Eine 2020 auf Papier erschienene limitierte Sonderauflage ist mittlerweile leider vergriffen.
Inzwischen hat uns Heinz Bordé, DM2BHG, dankenswerterweise aus seiner privaten Korrespondenz mit Olaf einige noch unveröffentlichte Beiträge überlassen, die nun als Scan hier zum Herunterladen verfügbar sind. Die leider etwas mäßige Qualität ist u.a. dem Alter der Unterlagen geschuldet – wir bitten im Interesse der Sache um Nachsicht!
Es handelt sich die um:
1. "Himmelsmechanik für EME" vom September 2006, 4 Seiten
2. "Faraday" vom März 2007, 11 Seiten
3. "Antennenphilosophie" vom März 2008, 4 Seiten
4. "Parallelschaltung von Antennen" vom März 2008, 4 Seiten
5. "Groundgain" vom April 2008, 4 Seiten
6. "Gewinnoptimierte Antennengruppen" vom Mai 1990, 12 Seiten
Die Dateien können hier heruntergeladen werden:
Die Operation Hamster (auch Maßnahme Hamster oder Aktion Hamster)[war die Suche nach einer vergrabenen automatischen Radiosonde in der Deutschen Demokratische Republik (DDR).
Sie sammelte mikroseismische Daten von Bodenerschütterungen des Kfz-Verkehrs von und zum Munitionsdepot Schneeberg der Nationalen Volksarmee auf dem Gebiet der Stadt Beeskow.
Die Daten übermittelte die Radiosonde jeden Sonntag in einem 300 Millisekunden langen Datenburst auf der Frequenz 306,450 Megahertz an einen US–Kommunikationssatelliten.
Quelle: Thilos Amateurfunk & Elektronik Blog
Viel kennen die nachfolgende Übersicht der Solar-terrestischen Daten, besser bekannt unter dem Begriff „Weltraum Wetter“.
Diese Darstellung ist auf vielen Webseiten mit Bezug zum Amateurfunk zu finden. Umfassende Informationen, und verschiedene Darstellungsmöglichkeiten, die man auch in die eigene Homepage einbinden kann, findet am unter:
https://www.hamqsl.com/solar.html (www.n0NBH.com)
Kurzzusammenfassung und Erläuterungen der Wesentlichen Parameter.
Zur schnellen Einschätzung kann man sich an der farblichen Klassifizierung der Messwerte in den Panels orientieren:
Grün = gute Bedingungen, Gelb= grenzwertig, Rot= inakzeptabel
Wer sich etwas eingehender mit der Bedeutung der Messwerte beschäftigen will, für den habe ich die Webseite von DL4ZAO unter verlinkt.
SFI - Solarer Flux Index
Der Solare Flux Index ist ein Maß für die Aktivität der Sonne. Dabei misst man die Energie der von der Sonne ausgesandten Radiostrahlung und rechnet sie in Flux Einheiten um. In den Jahren des Sonnenfleckenminimums werden Fluxwerte um 70 Einheiten, im Sonnenfleckenmaximum oftmals über 200 Einheiten gemessen.
Bei zunehmender Sonnenaktivität verbessern sich die Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle. Je höher die Werte des solaren Fluxes, desto besser sind die zu erwartenden reflektierenden Eigenschaften der Ionoshäre für Weitverbindungen auf höheren Bändern. Bei anhaltenden Fluxwerten von über 100 kann man eine Öffnung der höheren Kurzwellenbänder erwarten.
Die besten Bedingungen auf Kurzwelle sind bei Solaren Flux Indizes über 150 über mehrere Tage und K-Indizes von 2 und niedriger zu erwarten.
SN Sunspot Number - Sonnenflecken Relativzahl
Die Häufigkeit von Sonnenflecken (im sichtbaren Lichtbereich als dunkler Fleck erkennbar) wird durch die Sonnenflecken Relativzahl ( in Deutschland "R") erfasst.
Je höher die Sonnenflecken Relativzahl, desto besser sind die zu erwartenden Eigenschaften der Ionoshäre für Weitverbindungen auf höheren Bändern. Maxima und Minima der Anzahl der Sonnenflecken unterliegen einem elfjährigen Zyklus.
X-Ray Flares - Röntgenstrahlung durch Sonneneruptionen
Ein solarer Flare ist eine Eruption auf der Sonnenoberfläche, bei der gewaltige Energiemengen als Röntgenstrahlung (X-Ray) und als energiereiche Ultraviolettstrahlung (UV) ausgesandt werden.
Nach starken Flares in Richtung der Erde kann es zu einem Totalausfall aller Kurzwellen Langstrecken-Verbindungen kommen, der einige Minuten bis zu mehreren Stunden dauern kann (deutsch: Mögel-Dellinger-Effekt). Die ausgesandte Röntgenstrahlung führt zu einer verstärkten Ionisation der niedrigen D-Schicht. Dies bewirkt eine starke Absorption der Kurzwellen auf dem Wege zu den höheren Schichten (E, F1, F2) bis hin zur Totaldämpfung. Niedrigere Frequenzen sind davon stärker betroffen als höhere. Der Mögel-Dellinger-Effekt tritt nur bei Funkverbindungen auf, die auf der Tagseite der Erde laufen.
K-Index - geomagnetischer Index
Der K-Index beschreibt die aktuelle magnetische Aktivität des Erdmagnetfelds am Beobachtungsort. Alle 3 Stunden wird die Abweichung vom „Ruhewert“ gemessen (größte Abweichung).
Für gute DX-Möglichkeiten auf den drei unteren Kurzwellenbändern sind in erster Linie ruhige geomagnetische Bedingungen günstig, wenn der K-Wert über mehrere Meßperioden lang klein oder idealerweise nahezu Null ist. Vor allem bei Low-Band-DX sollte K bei 0..1 liegen. Ein Magnetsturm macht sich durch große K-Werte bemerkbar. Die MUF (obere Grenzfrequenz der Ionosphäre) sinkt ab,
Verbindungen über die Polarregionen werden beeinträchtigt und u.U. fällt die Kurzwelle für kurze Zeit ganz aus (Blackout). Mit einem höheren K-Index steigt auf UKW die Aurora-Wahrscheinlichkeit.
A-Index - geomagnetische Unruhe des Tages
Der K-Index wird alle 3 Stunden gemessen, stellt also eher eine Momentaufnahme dar. Zu diesem Zweck wurde der A-Index geschaffen, er wird aus den Werten des K-Index ermittelt. Der A-Index liegt normal um 10 herum, kann aber bei schweren Magnetstürmen Werte von 200 erreichen.
304Å Flux - Index für die energiereiche UV-Strahlung der Sonne
Bei zunehmender Sonnenaktivität steigt auch die energiereiche 304Å UV-Strahlung, die die Reflexionseigenschaften der Ionosphäre verstärkt. Stetig ansteigende Werte insbesondere in Verbindung mit ansteigendem Solaren Flux weisen auf verbesserte Bedingungen für Weitverbindungen auf höheren Bändern hin.
Aurora - Auroral-Activity-Level
Der Aurora-Activity-Levels gibt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Polarlicht und Radio Aurora Effekten an. Je höher der Level ist, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von sichtbarem Polarlicht. Erst bei einem Faktor von 10+ wären in Deutschland Polarlichter sichtbar.
VHF Conditons – VHF Ausbreitungsbedingungen:
Band Closed - kein sporadic-E möglich
High MUF - Möglichkeit von sporadic-E
Band Open - Band offen für sporadic-E
EsEU - Sporadic E- Europa,
EsNA - Sporadic E- Nordamerika
Die sporadische E-Schicht tritt unregelmäßig und auf der Nordhalbkugel vorzugsweise in den Monaten Mai bis Juli auf.
Auf hohen Frequenzen, auf denen unter normalen Bedingungen keine Signale zu vernehmen sind, werden plötzlich Verbindungen von einigen hundert km bis zu 2300 km (erster Hop) möglich.
Aur Lat (Aurora Latitude),
Aur-Lat gibt an, bis zu welchem Breitengrad der Erde das Polarlicht wahrgenommen werden kann und die Bänder der Amateurfunker beeinträchtigt werden können.
Aurora ist das Ergebnis von riesigen Plasma Strömen von der Sonne und deren Zusammenwirken mit dem Erdmagnetfeld. Je höher der K-Index über 5 ist, desto eher ist Radio-Aurora wahrscheinlich.
Wenn Radio-Aurora auftritt, dann sind die meisten QSOs am späten Nachmittag und (abgeschwächt) kurz vor Mitternacht möglich. Eine weitere Häufung ist während der Monate März/April und September/Oktober festgestellt worden. Gegenüber herkömmlichen Verbindungen (auf dem direktesten Weg zwischen Sender und Empfänger) sind bei Aurora-Funkverbindungen die Richtantennen auf der Empfangs- und Sendeseite ungeachtet der Richtung zur Gegenstation nordwärts zum Ort der Aurora zu richten. Es werden von einem bestimmten Ort nur dann Aurorasignale empfangen, wenn die Aurora in einem Winkelbereich bis zu 20 Grad über Horizont auftritt. Die von einer Aurora zurückgestrahlten Signal zeigen einen eigenartigen rauhen Ton auf. Telegrafiesignale klingen wie ein Zischen, während die äußerst schwerverständlichen SSB-Signale sich so anhören, als ob der Sprecher extrem heiser ist. Ursache sind die mit unterschiedlicher Richtung und Geschwindigkeit sich bewegenden rückstreuenden Auroragebiete. Es treten Doppler-Effekte auf: ein 2-m-CW-Signal ist um 300 bis 900 Hz verbreitert und gegenüber der ursprünglichen Sendefrequenz deutlich verschoben.
RF Conditions – HF-Ausbreitungsbedingungen
Gesamteinschätzung der Ausbreitungsbedingungen auf den unterschiedlichen Amateurfunk-Bändern und für Sporadic-E.
Good – gute Bedingungen
Fair – grenzwertig
Poor – schlechte Bedingungen
MUF – Maximum usable Frequency - höchste brauchbare Frequenz
Die MUF Angaben beziehen sich nur auf die sporadic-E Ausbreitung.
Band Closed - kein sporadic-E möglich
6m sporadic-E beobachtet
4m sporadic-E beobachtet
2m sporadic-E unter Umständen möglich
2m sporadic-E beobachtet
Die Tagesmaxima der MUF werden im Winter mittags, im Sommer erst nachmittags erreicht. Sie sind auch von den Funklinien abhängig, wobei die Nord-Südlinien etwas höhere Grenzfrequenzen haben. Mit der Sonnenfleckenzahl bzw. bei steigendem solaren Flux Index steigt auch die MUF und die kurzen Bänder werden für DX geeignet.
MS – Meteor Scatter
Gibt den Status der Meteorscatter Aktivität an. Der Farbbalken zeigt auf einer Farbskala die Intensität der Meteorscatter Aktivitäten zur jeweiligen Uhrzeit in UTC an.
Sig Noise Lvl – Hochfrequenter Störpegel
Angabe des solaren bzw. geomagnetisch bedingten HF-Störpegels in S-Stufen. Steigt bei geomagnetischen Störungen bis auf hohe Werte S9++.
Ausführliche Erläuterungen findet am unter: https://www.dl4zao.de/funkwetter/funkwetter_legende.html oder https://dl4zao.de/
Quelle: FA 2024-09-01
SETI, die Suche nach außerirdischen Intelligenzen, fand bislang eher im optischen und - beispielsweise am eingestürzten Arecibo-Radioteleskop - im GHz-Bereich statt. Nur Marconi glaubte einst, im VLF-Bereich Signale vom Mars zu empfangen.
Das Murchison Wildfield Array (MWA) in Australien empfängt nun aber als Radioteleskop im Bereich von 70 bis 300 MHz und soll dabei auch nach extraterrestrischen Funksignalen aus anderen Galaxien suchen.
Bild rechts: Antennen im Murchison Wildfield Array (MWA)
Das MWA ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in Australien angesiedelten SKA Low-Array, das im Frequenzband von 50 bis 350 MHz empfängt.
Bild links: MWA in Australien
Auch LOFAR in den Niederlanden empfängt von 10 bis 240 MHz unter Auslassung des UKW-Rundfunkbands, da hier keine schwachen Signale aus dem All empfangbar wären. Die anderen Systeme werden bislang jedoch ausschließlich für radioastronomische Blicke in die Vergangenheit des Universums genutzt.
LOFAR (Abkürzung für Low Frequency Array) ist ein Radiointerferometer, eine Anordnung aus vielen Antennen (Antennenarray), deren Signale zu einem einzigen Signal kombiniert werden. Die detektierbaren Frequenzbereiche sind 10…80 MHz und 110…240 MHz. Der UKW-Rundfunkbereich 88…108 MHz ist ausgespart, da in Europa hier keine radioastronomischen Beobachtungen möglich sind.
Das Teleskop verfügte zum Zeitpunkt seiner offiziellen Einweihung am Juni 2010 über europaweit rund 10.000 Einzelantennen, bis 2014 sind etwa 1000 weitere hinzugekommen. Die erste niederländische Prototyp-Station arbeitete 2006 bei Exloo in der Provinz Drenthe. Seit 2014 sind 38 Stationen in den Niederlanden in Betrieb.
Das Radioteleskop soll weite Blicke in den Weltraum und Erkenntnisse aus der Zeit kurz nach dem Urknall liefern.
Um mit LOFAR eine Winkelauflösung von einer Bogensekunde und besser zu erreichen, reicht eine Ausdehnung über die Größe der Niederlande nicht aus, daher wurde beschlossen, LOFAR um über den europäischen Kontinent verteilte Stationen zu erweitern.
LOFAR ist ein Gemeinschaftsprojekt der niederländischen astronomischen Organisation ASTRON sowie einer deutschen Beteiligung bestehend aus fünfzehn Instituten, die sich zusammengeschlossen haben.
Die Stationen bestehen aus jeweils 192 fest installierten Einzelantennen. Das sind für das untere Frequenzband (LBA, low band antennae) weniger als 2 Meter hohe Drahtpyramiden, die Drähte bilden zwei gekreuzte Dipolantennen. In der Spitze ist ein Vorverstärker und jede Antenne verlassen zwei Koaxialkabel. Die Antennen des oberen Frequenzbandes (HBA, high band antennae) haben die Form einer quadratischen Platte („Kachel“ mit 5 Meter Kantenlänge). Darin befindet sich ein 4×4-Array aus 16 Kreuzdipolen, die, phasengekoppelt, einen Öffnungswinkel von 30° haben.
Die geringen Kosten der Antennen ermöglichen es, eine große Anzahl von ihnen aufzustellen. Die Sammelfläche des kompletten Netzwerks beträgt etwa 0,5 Quadratkilometer bei einer Ausdehnung von mehr als 1000 Kilometern.
Die erste deutsche Station wurde im November 2007 neben dem 100-Meter-Radioteleskop Effelsberg in Betrieb genommen. Fünf weitere Stationen in Unterweilenbach/Garching, Tautenburg (Thüringen), in Bornim bei Potsdam, in Jülich und in Norderstedt bei Hamburg folgten bis 2014. Je eine Station wurde in Großbritannien (Chilbolton), in Frankreich auf dem Gelände des Nançay-Radioteleskops, in Schweden (Onsala), in Irland (Birr Castle) und in Lettland (Irbene) gebaut. Die regulären Beobachtungen begannen im Dezember 2012.
Mehr bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/LOFAR
LOFAR in Bornim bei Potsdam
Quelle FA: 2024-08-25
Wenn es darum geht, Amerika und Europa erstmals schnell über den Atlantik zu verbinden, denkt man entweder an den Flug von Charles Lindbergh am 21. Mai 1927 oder die Funkverbindung vom Marconi am 12. Dezember 1901. Doch der erste Nonstop-Direktflug per Flugzeug über den Atlantik war bereits am 14. Juni 1919 durch John Alcock und Arthur Whitten Brown und vor den Funkwellen kreuzten bereits Tiefseekabel den Atlantik.
Erstmals sollte ein Transatlantikkabel 1857 verlegt werden, doch es riss immer wieder. Am 5. August 1858 klappte es endlich, doch hielt das Kabel infolge Fehlbedienung (Überspannung, um vermeintlich die Übertragung sicherer zu machen) keine vier Wochen. Erst 1866 lag ein Kabel, das länger Bestand hatte.
Kurzwelle und Satellitenfunk übernahmen später die transatlantische Kommunikation, doch angesichts immer größeren Kommunikationsbedarfs ist man inzwischen wieder zum Seekabel zurückgekehrt – in Glasfasertechnik.
Über die ersten Unterseekabel gibt es den lesenswerten Roman „Rausch“ von John Grisemer – und nun eine Dokumentation auf Arte TV, die bis Ende Januar 2025 in der Arte Mediathek abrufbar ist. Achtung ca. 1. GByte Dateigröße. Es wird empfohlen sich den Fim aus der ARD Mediathek zu laden.
Quelle: FA 2024-08-22
21 Jahre alt war Michael Schreiner, als er zwei denkmalgeschützte Türme mitten im Wald auf dem „Hohen Bogen“ kaufte. Es handelte sich um einen ehemaligen Bundeswehr-Horchposten aus dem Kalten Krieg. Der Hohe Bogen liegt im Bayerischen Wald im Landkreis Cham.
Aus diesem geheimnisumwobenen "Fernmeldesektor F" wurde nun ein Ausflugslokal mit Riesenrutsche, einer neu gebauten Außentreppe, um eine Besichtigungsplattform auf dem einen Turm zu besteigen, und einem Biergarten.
Tatsächlich will Michael Schreiner sogar ein Lokal im Turm einrichten, so wie es an vielen „zivilen“ Fernmeldetürmen existiert. Doch schon dort rentiert sich die Gastronomie im Turm aufgrund der viel komplizierteren Logistik meist nicht. Hier müsste erst dicker Stahl durch Glas ersetzt werden…
In einem 14 Minuten langen Beitrag, der auch auf Youtube zu finden ist, zeigt das Bayrische Fernsehen auch die ehemalige Abhörtechnik und ihre Bediener.
Funkamateure wirken etwas aus der Zeit gefallen: Sie lauschen verrauschten Stimmen aus aller Welt und sprechen mit Menschen, die sie nie zuvor gesehen haben. Das ist viel schöner als jeder Chatroom, sagen die Jüngeren unter den Funkern.
Schweiz: SRF schaltet Ende 2024 UKW-Sender ab
Quelle: Funkamateur 28.06.2024
In der Schweiz hat sich der Digitalrundfunk DAB+ angesichts der bergigen Landschaften, in denen DAB(+) vom Mehrwegeempfang profitiert, durchgesetzt. Im Gegensatz dazu leidet hier FM auf UKW insbesondere in Verbindung mit Stereoempfang unter massiven Störungen.
Dass die Schweiz UKW abschalten will, war bekannt – doch nun geht es unerwartet schnell. Die SRG verkündet:
Vor rund zehn Jahren haben das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die Privatradios und die öffentlich-rechtliche SRG in enger Zusammenarbeit mit der Planung der Migration von UKW auf DAB+ begonnen. Die damalige Prognose, dass DAB+ zum neuen Radiostandard wird, hat sich bestätigt: die verbleibende reine UKW-Nutzung stagniert bei unter 10 Prozent. Seit 2020 besteht für die Branche keine Verpflichtung mehr, Radio über diese Technologie zu verbreiten, die Aufrechterhaltung von drei parallelen Sendetechnologien ist teuer. Daher hat der Verwaltungsrat der SRG entschieden, die Verbreitung der SRG-Radioprogramme über die veralteten UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 einzustellen.
Die Werbeeinahmen sind rückläufig und es lohnt sich für die SRG nicht mehr, die UKW-Sender mit ihrer Analog-Technik für die verbliebene Hörerschaft in Betrieb zu halten. Ob die privaten Schweizer Stationen der SRG folgen oder den Abschaltzeitpunkt noch etwas hinauszögern, ist gegenwärtig unbekannt.
Zahlensender
Als Zahlensender werden Hörfunksendungen auf Kurzwelle bezeichnet, die nicht öffentlich einsehbare Nachrichten über verschlüsselte Daten, z. B. Zahlen- und Buchstabengruppen oder andere Systeme übertragen.
Dabei handelt es sich meist um in Fünfergruppen angeordnete Ziffern. Bei der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) wurden bis Mitte der 1960er Jahre die Zahlen von Sprecherinnen in einem Studio auf Tonband aufgezeichnet, das zur Sendezeit abgespielt wurde. Danach wurde aber auch schon – wie heute üblich – mit „gesampelten“ Stimmen gearbeitet, die auf mechanischen oder elektronischen Tonwiedergabegeräten gespeichert wurden. Einige Stationen senden in Amplitudenmodulation (AM), andere in Einseitenbandmodulation (SSB), da Übertragungen in der Betriebsart SSB ökonomischer und störungsärmer erfolgen können.
Ursprung und Zweck der meisten dieser Ausstrahlungen sind nicht öffentlich bekannt. Zahlensender werden teilweise von Geheimdiensten zur Kommunikation mit verdeckt operierenden Agenten verwendet. Auch das Militär und Diplomatendienste sowie Botschaften verfügen teilweise über Empfangseinrichtungen, die geeignet sind, Nachrichten von Zahlensendern zu empfangen. Zahlensender sind für jene Aufgaben besonders geeignet, da die Signale über Kurzwelle nahezu weltweit gehört werden können.
Die Empfänger der Nachrichten brauchen nur ein Radio (etwa einen Weltempfänger), das sich für den Empfang von Kurzwelle in entsprechenden Frequenzbereichen eignet und Einseitenbandmodulation (SSB) empfangen kann. Die mit Zahlengruppen verschlüsselten Daten wurden meist mittels One-Time-Pads zu Klartext entschlüsselt.
Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes
Die Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes zählen zu den bekanntesten weltweit. Sie waren nicht nur in Europa gut zu hören, sondern weit darüber hinaus, denn der BND nutzte ein entsprechend großes Frequenzspektrum für seinen Agentenfunk. Daher wurden während der aktiven Zeit der BND-Zahlensender zahlreiche Logs aus den USA und sogar Asien bekannt.
Der Bundesnachrichtendienst betrieb insgesamt vier Zahlensender im Sprachbetrieb (G14, G15, G16 und E16). Hinzu kommt mit M15 noch ein gemorster Kurzsignalsender, über dessen Funktionsweise jedoch nur sehr wenig bekannt ist.
Mit dem Wegfall der „innerdeutschen Spionage“ wurden Teile der Zahlensendungen des BND obsolet. Das zeigt sich vor allem daran, dass die beiden BND-Zahlensender G14 und G15 im Jahr 1992 ihren Betrieb einstellten. Zwar tauchten noch einige der von G14 und G15 versorgten Adressaten (Agenten) eine Zeit lang in den Sendungen von G16 auf, aber die Abschaltung dieser beiden Sender belegt, dass zumindest G14 mit Spionage in den Staaten des Warschauer Paktes beschäftigt war. Welche Rolle G15 dabei einnahm ist bis heute (Stand März 2023) nach wie vor ungeklärt.
In den folgenden Jahren nahm auch der Verkehr bei G16 und parallel E16 deutlich ab. Bis 1999 gab es noch tägliche Sendungen die tagsüber auf höheren Frequenzen ( > 10 MHz) und in der Nacht auf Frequenzen unterhalb von 5 MHz ausgestrahlt wurden. Im Juli 1999 wurde die letzte Sendung von G16 geloggt, nachdem E16 bereits einen Monat vorher zuletzt gehört wurde.
25.03.2023: Vor 34 Jahren: Zahlensender singt «Alle meine Entchen»
Am 23.05.1990 sendete ein DDR-Zahlensender eine mysteriöse Botschaft. Oder war es einfach nur ein Kinderlied?
Zahlensender, Agentensender und Geheimsender auf Kurzwelle
Seit dem 'Kalten Krieg' und heute wieder zunehmend können Zahlensender auf Kurzwelle gehört werden. Die Zahlen werden natürlich nicht 'online' heruntergelesen, sondern das Ganze war mechanisiert und ist heute digitalisiert. Die Meldungen sind unknackbar, da Einmal-Codes (OTP) verwendet werden. Der angewandte Kurzwellen-Funk hat gegenüber dem Internet entscheidende Vorteile: Ein unverdächtiger Weltempfänger genügt. Es gibt demnach keine apparativen Beweisstücke und auch keine Spuren auf dem Signalweg.
Auch in vielen schwarzweiß Agenten Filmen der Nachkriegszeit wurde der Empfang von Zahlensendern als Steuerung von Agenten eingebaut.
Übersicht aller veröffentlichten Berichte. Einige ältere Berichte sind aber bereits im Archiv.
"Antennenpapst" DM2CRD wäre 99 Jahre geworden |
"Mein Lieblingsplatz" |
Abenteuer Tiefseekabel: Europa und Amerika erstmals verbunden |
Amateurfunk – mehr als ein Hobby |
Amateurfunk 1955 |
Amateurfunk im Saarland |
Amateurfunk in 60 Sekunden |
Amateurfunk in Deutschland - Teilnehmerzahlen 2023 |
Amateurfunk trifft Astronomie und Raumfahrt: Doku mit DK5LA |
Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies |
Amateurfunker aus dem Teufelsmoor feiern 50. Jubiläum |
Amateurfunkerin werden |
AMSAT Deutschland wird 50 |
Apollo 10 |
Archivradio - Geschichte im Original |
Auch das ist ein Field Day (Anno 1996) |
Besser als jede WhatsApp-Gruppe |
Damals - Fundstücke |
Deutsches Funk-Kartell |
Die Abhöranlage "Sektor F" am Hohen Bogen |
Die deutschen Auto-Empfänger |
Die Festung des brüllenden Lords |
Die großen MW-Sender verstummen |
DX-Expeditionen |
Geheimsache Erfurt - Der Enigma Code |
Im Notfall Amateurfunk? |
Ingrid, DL4BO, 89-jährige Amateurfunkerin aus Dörverden |
Japan: Testweise Mittelwellenabschaltung |
Kurzwellensender Moosbrunn erwägt Betriebseinstellung |
Langwelle weiterhin auf dem Rückzug |
Lokales QRM, Modems, Radare wo ist bei mir das Problem |
Lokales QRM? Erfahrungsbericht zum QRM – Eliminator |
MDR-Kletterpartie auf den Inselsberg-Stahlrohrturm |
MWA: Alien-Suche im UKW-Bereich |
MW-Abschaltungen auf den britischen Inseln |
NASA stellt ihre Jupitermond-Sonde vor |
NDR-Retro zur Geschichte von Norddeich Radio |
Operation Hamster – Ein Meisterstück der Spionageabwehr |
Ostsee: Rätselhafte GPS-Störungen behindern Schiffs- und Flugverkehr |
Piratensender - Die Freiheiten des Äthers |
Radiofälscher - Alles wird gefälscht, warum nicht auch Radios? |
Retro - Amateurfunk 1960 |
Sag mal Du als Physiker |
Schweiz: SRF schaltet Ende 2024 UKW-Sender ab |
Sprengung Sendemasten Donebach |
Technikmagazin Radio DARC: |
Vor 39 Jahren: Ausfall Sender Teutoburger Wald |
Vor 53 Jahren: Das erste Auto auf dem Mond |
Vor 55 Jahren: Flüche im Weltall |
Warum gibt es Amateurfunk trotz Internet noch? |
Weltraum Wetter |
Weltraumteleskop Hubble: Läuft auf einem Bein weiter |
Weltrekord im Empfangen einer Amateurfunk-Nachricht unter 9kHz |
Wie werde ich Funkamateur? |
Wo befinden sich die Internationalen Raumstationen in diesem Moment? |
Wordstar 7.0 für MS-DOS kostenlos verfügbar |
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